Text, Kreation & Konzeption.

Nach einem sehr umfangreichen, erfüllenden und spannenden Ausflug in ganz andere Aufgabenbereiche (siehe MEDIZINER & FORSCHER) arbeite ich jetzt wieder mit viel neuer Freude in meinem alten Beruf als Texter, Kreativer und Konzeptioner. Meldet Euch gerne, wenn Ihr in diesem Bereich etwas für mich zu tun habt.

Falls Ihr mich & meine Arbeit noch nicht kennt, hier die wichtigsten Infos.

Ich habe schon für viele unterschiedliche Kunden, Marken und Produkte gearbeitet.

 

Auf unterschiedliche Weise und vielen Kanälen.

Meine Werbe-Stationen.

  • D'Arcy Masius Benton & Bowles, Hamburg

    Eine Agentur aus der goldenen Zeit der Werbung, auf die unter anderem die “Erfindung des Weihnachtsmannes” zurückgeht. Der sympathische ältere Mann in seiner rot-weissen Tracht, so wie wir ihn heute weltweit als Weihnachtsmann (er)kennen, wurde nämlich ursprünglich mal als Icon für eine Coca-Cola-Werbung in den markentypischen Farben entwickelt. Zu ihrer besten Zeit hatte die Agenturkette 131 Büros in 75 Ländern, existiert in dieser Form aber heute nicht mehr. DMB&B Hamburg, wo ich von 1994 bis 1997 meine Ausbildung gemacht habe, gehört also leider auch schon zu den ausgestorbenen Dinos aus der großen Zeit der Werbung.

  • Böning & Haube, Hamburg

    Die erste Station nach meiner Ausbildung und im Vergleich mit der weltweiten Agenturkette DMB&B ganz anders. Bei B&H gab’s nur ein einziges Büro in Hamburg, die Zahl der Mitarbeiter war überschaubar, die Agenturchefs Helmut Böning & Norbert Haube arbeiteten ganz normal im Tagesgeschäft mit und saßen einfach im Büro nebenan. Ein “kleiner Laden” aber dafür mit großen Kunden - wie z.B. Bacardi, Paulaner, Bahlsen, Jack Daniels und der Comdirect Bank. Und mit für mich als kleinem Juniortexter so großen & unglaublichen Aufgaben, wie sich neue Bacardi-Spots ausdenken zu dürfen - “Come on over have some fun, dancing in the morning sun…” ;))

  • Zum goldenen Hirschen, Hamburg

    Was für ein (damals) verrückter & gewagter Name für eine Werbeagentur. Und der Name war nicht nur Plattitüde sondern wirklich Programm. Hier wurden verrückte & gewagte Sachen gemacht, Stimmung & Musikbeschallung waren mitunter wie in einer Kneipe und es wurde durchaus auch mal die Nacht durchgearbeitet. Demensprechend war das für mich eine verrückte & tolle Zeit mit ebenso verrückten und ganz tollen Menschen - z.B. mit Axel Zimny, meinem damaliger Art-Partner, der heute (über 20 Jahre später) immer noch bei den ”Hirschen”, allerdings mittlerweile Geschäftsführer ist und hoffentlich nur noch selten nachts arbeiten muss ;)

  • LOWE LINTAS, Hamburg

    Eine Agentur, die Anfang der achtziger Jahre die größte Werbeagentur in Deutschland war und zu ihrer Glanz-Zeit gut 500 Mitarbeiter beschäftigte. Ich war jedoch zu einer anderen Zeit da. Sie war leider weder für die Agentur noch für mich eine Glanz-Zeit und dann auch schnell wieder vorbei. Schon nach der ersten Woche war mir klar, dass ich nicht bleiben möchte, obwohl es mir mega-unangenehm war, dass meinen durchwegs sehr netten Chefs & Kollegen nach nur 5 Tagen so direkt zu sagen. Lintas steckte (wie viele andere ehemals große Agenturen auch) in einer schwierigen Neufindungs-Phase, aber schaffte es leider nicht, sich wirklich neu zu erfinden.

  • Grabarz & Partner, Hamburg

    Nach dem kurzen Flirt mit Lintas, wollte ich unbedingt eine gute Beziehung, die auch hält. Grabarz galt derzeit als “Werbe-Walhalla”. Was neben ihrem attraktiven schwedischen Kunden IKEA vor allem an der in Werbekreisen als selten geltenden Mischung von Kreativität, gutem menschlichen Umgang und moderaten Arbeitszeiten lag. Dementsprechend war ich sehr stolz und glücklich, als ich dort tatsächlich einen Job als Texter in der IKEA-Gruppe ergattern konnte. Kurz nachdem ich kam, war IKEA weg. Und damit nicht nur der damals wichtigste Etat, sondern auch mein Job. Ich wurde nach der Probezeit leider nicht übernommen.

  • J. Walter Thompson, Hamburg

    Man könnte in dem Sprung von hipper IKEA-Werbung zu KNORR Fix (im Bild “für schwedische Hackbällchen”) einen kreativen Abstieg vermuten, so war es aber nicht. Die Arbeit für einen sehr strategisch und an Zahlen orientierten Multibrand-Großkonzern wie Unilever war, was die Kreation betraf, natürlich völlig anders, aber erforderte gerade deshalb auf andere Weise sehr viel Einfallsreichtum & Kreativität - auch wenn man das den Kampagnen dann später oberflächlich nicht immer ansehen konnte. Natürlich waren wir auch neidisch auf Agenturen & Kollegen, die beim ADC oder in Cannes Preise abräumten, aber unsere Arbeit zeichnete sich halt eben anders aus.

  • JWT, Hamburg

    Da neue Besen ja bekanntlich immer besser kehren als alte, musste im Zuge einer internationalen Umstrukturierung der “alte Walter” über Bord gehen und wir hießen nur noch JWT. Ansonsten blieb bei uns in Hamburg alles beim Alten - zum Glück. Denn wir hatten in unserer kleinen Depandance viel Spaß zusammen und es herrschte all die Jahre eine wirklich besondere Arbeitsatmosphäre, was sich sowohl in der Wertschöpfung als auch in der Wertschätzung zwischen Chefs, Mitarbeitern und den Kunden wiederspiegelte. So war es z.B. nicht nur den CDs oder Geschäftsführern vorbehalten, die wichtigen Sachen beim Kunden zu präsentieren oder die begehrten TV-Drehs zu leiten.

  • JWT, Frankfurt

    Das obige Bild ist aus einem Artikel der Fachzeitschrift W&V mit dem Titel “Das lange Sterben der JWT” von 2018. Für uns in Hamburg kündigte sich dies tatsächlich schon 2007 an, als unsere Filiale geschlossen und jedem von uns ersatzweise ein Job im Frankfurter Mutterschiff angeboten wurde. Ich war einer der wenigen, die dieses “verlockende” Angebot annahmen, und schaute mir die Main-Metropole mal persönlich an. Allerdings nur kurz. Denn ich war zu dieser Zeit sowieso schon auf dem Sprung und verfolgte ganz eigene, ganz andere Pläne. Ich hatte bereits ein Jahr zuvor nebenbei eine Ausbildung zum Heilpraktiker begonnen und war auf dem Weg in die Medizin & in eine eigene Praxis.

  • Text Freelancer & Werbung in eigener Sache

    Ab 2008 arbeitete ich dann eine Weile als freier Texter, wobei mein beruflicher Fokus ehrlich gesagt schon woanders lag: auf meiner medizinischen Ausbildung und dem Aufbau einer eigenen Praxis. Hier kam mir meine Werbe-Erfahrung allerdings sehr zu Gute. Es ist nicht schwer, eine Praxis zu eröffnen. Aber es ist wirklich schwierig, sie bei einer Konkurrenz von mehreren Tausend Heilpraktikern, Ärzten und Physiotherapeuten auch gut zum Laufen zu bringen. Ohne Eigen-Werbung (Flyer, Anzeigen, Vorträge, Website, SEO, Social Media, Bewertungsplattformen) wäre es mir nicht gelungen und ich hätte meinen Traum wieder aufgeben müssen.

Die 4 absoluten Höhepunkte meiner Werbe-Zeit.

  • #1: Der LEGO-Katalog (1996). Obwohl ich bei DMB&B eigentlich kaufmännischer Azubi war, ließ man mich in der Kreativ-Abteilung meine ersten Textversuche wagen. Es ging um ein paar Überschriften für den LEGO-Katalog – also die "Bibel" meiner Kindheit. Nicht nur ich, sondern auch der Kreativ-Chef hatte Spaß an meinen Texten, so dass ich schließlich gleich den kompletten Katalog textete und dieser auch direkt so veröffentlicht wurde.

  • #2 - TV-Drehs in Uruguay & Argentinien. Sehr spannende Erfahrungen in ebenso spannenden Ländern, die ich sonst in meinem Leben noch nicht zu Gesicht bekommen hätte. Wie besang es Fanny van Dannen im gleichnamigen Titel doch so schön: "...es klingt so wild und dunkel, ja, es klingt nach Zauberei, drei "U" auf engstem Raum, ich denke oft an Uruguay."

  • Kleiner Zusatz zu Highlight #2: Ohne die Werbe-Dreharbeiten im Ausland wäre ich mit Sicherheit auch noch nie in meinem Leben Business-Class geflogen. Ebenfalls ein Erlebnis, das ich nicht missen möchte. Seitdem träume ich mich bei jedem Malle-Flug in einer beengten Holzklasse einfach zurück in einen dieser unglaublichen Luxussessel. "Stewardess, noch einen Champagner, bitte ;)"

  • #3 - Gold bei den New York Festivals. Ehrlich gesagt die einzige Kreativ-Auszeichnung, die ich je bekommen habe. Für die gleiche Arbeit gab's zwar auch noch einen One-Show-Merit, aber das zählt ja dann nicht so richtig. Allerdings haben wir auf den Kunden und in den Agenturen, für die ich gearbeitet habe, auch wirklich sehr selten etwas bei Kreativ-Awards eingereicht. Das kam in meiner ganzen Karriere insgesamt nur 3x vor. Ich habe also nicht viele Preise, aber dafür eine Wahnsinns-Quote. Mit einem Drittel meiner (eingereichten) Arbeiten habe ich Gold gewonnen ;)

  • #4 - Der Gewinn des Sandra-Scheumann-Etats. 2006 konnte ich bei JWT in einem waghalsigen Pitch unter Aufbietung all meiner Kreativität und Überzeugungskraft einen unerwarteten Coup landen. Mit einer sehr emotionalen und so noch nie dagewesenen Teaser-Kampagne gelang es mir tatsächlich, den kompletten Scheumann-Etat für mich zu gewinnen. Seit über 15 Jahren betreue ich jetzt voller Stolz diesen besonderen, allerdings auch sehr anspruchsvollen und mitunter schwierigen "Kunden" ;)

Was ist “gute” Werbung?

Gute Werbung zeichnet sich für mich persönlich nicht unbedingt dadurch aus, dass sie große Kunst ist oder Preise bei speziellen Wettbewerben gewinnt. Ich habe sehr viel Respekt vor den besonderen Leistungen und herausragenden Ideen, die in prämierten Kreationen stecken, und habe mich natürlich auch selbst riesig gefreut, als es mir bzw. uns bei JWT mal gelungen ist, mit einem speziellen Online-Banner die Goldmedaille beim New York Festival zu gewinnen.

Gute Werbung ist aber vor allem gutes Handwerk, das ganz klar darauf ausgerichtet ist, ein fest gestecktes Werbe-Ziel zu erreichen. Wobei es häufig darauf ankommt, dieses Ziel auch dann zu erreichen, wenn dazu noch bestimmte Voraussetzungen oder Umstände zu berücksichtigen sind – wie z.B. spezielle Anforderungen und Besonderheiten der unterschiedlichen Medien, eingeschränkte Budgets oder Zeitdruck bei der Produktion.

Wenn sich all das mit einer Umsetzung verbinden lässt, die Menschen in Staunen und Begeisterung versetzt, ist das natürlich umso schöner und dann nicht nur gute Werbung, sondern wirklich große Kunst ;)